John Jacob Astor IV

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Astor und seine Frau buchten für sich und die drei Angestellten Rosalie Bidois (Dienstmädchen), Caroline Endres (Krankenschwester) und Victor Robbins (Kammerdiener) eine Passage als Passagiere ab Cherbourg an Bord der Titanic, um nach Amerika zurückzukehren. Das Paar bewohnte die Parlour-Suite C 62/64, eine der opulentesten Unterkünfte auf dem Schiff. Als die Titanic am 14. April 1912 um 23:40 Uhr mit einem Eisberg kollidierte, befand sich Astor im Rauchsalon der ersten Klasse auf dem A-Deck., Als Reaktion auf den Zusammenstoß und die riesige Menge Eis, die auf das vordere Welldeck gefallen war, soll Astor ausgerufen haben: „Es ist wahr, ich habe Eis für meinen Drink bestellt, aber das ist wirklich übertrieben.“

Der Hotelier und seine Frau fanden sich schließlich auf der Backbordseite des Promenadendecks ein, wo Madeleine und andere Frauen in Rettungsboot Nr. 4 stiegen. In diesem Boot saß sie neben anderen Millionärsgattinnen wie Emily Ryerson, Lucile Carter oder Marian Thayer., Astor bat, sich seiner Frau anschließen zu dürfen, da sie schwanger war, doch der zuständige zweite Offizier Charles Lightoller duldete keine Männer in den Rettungsbooten. Er erkundigte sich noch nach der Nummer des Bootes, um über den zuständigen zweiten Offizier Charles Lightoller später Beschwerde einreichen zu können. Um 2:20 Uhr, 25 Minuten nachdem das Boot abgefiert worden war, ging die Titanic unter. Der vordere Schornstein brach dabei ab und erschlug viele Passagiere, darunter vermutlich auch Astor.,

Die überlebende Madeleine berichtete später über die letzten Worte, die er geäußert haben soll: „Die See ist ruhig, mir wird nichts geschehen. Ich bin in guten Händen. Wir sehen uns morgen früh.“

Seinen Leichnam fand man bei Bergungsarbeiten am 22. April im Meer treibend. Die Bergungsarbeiten wurden mit Hilfe des Schiffes Mackay-Bennett durchgeführt, das vom kanadischen Halifax aus Kurs auf die Unglücksstelle genommen hatte. Seine Ladung bestand aus 100 Kiefernsärgen und 100 Tonnen Eis., Die Toten sollten an Land identifiziert werden können, obwohl viele bereits bis zur Unkenntlichkeit aufgedunsen waren. Das Bergungsschiff kehrte anschließend nach Kanada zurück.

Astors Sohn aus erster Ehe, der 20-jährige Vincent Astor, klammerte sich Mitte April an die Hoffnung, sein Vater habe überlebt. Da der Name seines Vaters nicht auf den Listen zu finden war, die im Büro der White Star Line in New York aushingen, reiste er nach Halifax, um dort den Leichnam seines Vaters in Empfang zu nehmen. Identifiziert werden konnte dieser dank eines Platinrings und der 4.,000 Dollar, die sich in seiner Hosentasche befanden.

In New York wurde Astor ein ehrenvolles Begräbnis zuteil. Am Samstag, dem 4. Mai 1912, fand sein Begräbnis auf dem Trinity Cemetery bei den Washington Heights statt. Er wurde neben seiner Mutter beigesetzt.

Karl Gustav Vollmoeller schrieb ein Gedicht über die Titanic und deren Untergang, das er dem ertrunkenen Freund John Jacob Astor widmete.

In den späteren Verfilmungen des Schiffsunterganges wurde John Jacob Astor von Karl Schönböck (Titanic, 1943), William Johnstone (Der Untergang der Titanic, 1953), David Janssen (S.,O.S. Titanic, 1979), Scott Hylands (Titanic, TV-Zweiteiler 1996) und Eric Braeden (Titanic, 1997) dargestellt.


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